LAMTEC: Wo Hochtechnologie auf Handarbeit trifft
Walldorf. Die internationalen Märkte stehen unter Druck, politische Entscheidungen wie die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Strafzölle zeigen Wirkung – und auch das Walldorfer Unternehmen LAMTEC beobachtet diese Entwicklungen sehr genau. „Wir spüren das natürlich auch“, sagt Geschäftsführer Ralf Lakatos, der gemeinsam mit Ulrich Sohns, verantwortlich für Qualitätsmanagement und Standortentwicklung, die Landtagsabgeordnete Christiane Staab (CDU) zu einem Informationsbesuch begrüßen konnte.
LAMTEC, Spezialist für hochpräzise Mess- und Regeltechnik für industrielle Feuerungsanlagen, liefert rund 80 Prozent seiner Produkte ins Ausland. Zudem unterhält das Unternehmen eigene Niederlassungen in China und der Türkei. Die Systeme aus Walldorf kommen weltweit in Heizwerken, Kraftwerken und industriellen Großfeuerungen zum Einsatz, überall dort, wo Effizienz, Emissionsreduktion und Prozesssicherheit gefragt sind.
Der heutige Standort in der Josef-Reiert-Straße ist das Ergebnis sorgfältiger Planung und eines zügig realisierten Bauprojekts in modularer Bauweise. Bereits zwei bis drei Jahre vor dem Auszug aus dem vorherigen Mietobjekt im Jahr 2020 begann die Suche nach einem eigenen Bauplatz, kein leichtes Unterfangen in einer wirtschaftsstarken und attraktiven Stadt wie Walldorf. Christiane Staab, damals Bürgermeisterin, begleitete diesen Prozess von Beginn an und unterstützte bei der Standortsuche.
Im Januar 2020 begann der Bau auf dem rund 7.000 Quadratmeter großen Gelände. Bereits zum 1. Dezember desselben Jahres konnte LAMTEC den Neubau beziehen. Der komplette Umzug mit Maschinen, Anlagen und Ausstattung erfolgte innerhalb nur einer Woche. „Das war wirklich eine logistische und organisatorische Meisterleistung“, so Staab beim Rundgang.
Die LAMTEC Meß- und Regeltechnik für Feuerungen GmbH & Co. KG beschäftigt heute über 100 Mitarbeiter. Ein besonderes Augenmerk gilt dem qualifizierten Fachkräftenachwuchs. Aktuell sind sieben Auszubildende und ein dualer Student im Unternehmen tätig. Auszubildende im Bereich Mechatronik absolvieren beispielsweise die ersten eineinhalb Jahre ihrer Grundausbildung bei den Heidelberger Druckmaschinen, bevor sie für die weitere Ausbildung zu LAMTEC wechseln. Auch bei der von der Stadt Walldorf initiierten „Nacht der Ausbildung“ ist LAMTEC regelmäßig vertreten. Die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen der Region wie auch mit der Stadt Walldorf sei eng und vertrauensvoll.
„Gerade Unternehmen wie LAMTEC geben jungen Menschen in unserer Region eine Perspektive“, betont Staab. „Solche Betriebe brauchen unseren Rückhalt und sie brauchen auch eine Entlastung von unnötiger Bürokratie, wenn sie ausbilden, investieren und Verantwortung übernehmen.“
Lakatos: „Mit Blick auf europäische Vorschriften fragt man sich wirklich oft: Welchen Mehrwert bringt es jetzt, wenn diese Frage beantwortet wird? Tatsächlich keinen. Die Bürokratie muss dringend abgebaut werden.“ Laut Staab sei zumindest der Normenkontrollrat in Baden-Württemberg auf einem guten Weg.
Beim Rundgang durch die Werkshallen wurde deutlich: LAMTEC vereint digitale Hochtechnologie mit anspruchsvoller, manueller Präzisionsarbeit.
Ein besonderes Jubiläum steht übrigens Mitte des Jahres bevor: Am 1. Juli 2025 feiert LAMTEC sein 30-jähriges Bestehen. (Text/Fotos: Matthias Busse)