Rauenberg. Ende November 2023 führte der Landtag von Baden-Württemberg den sogenannten „Erprobungsparagrafen“ in das Kindertagesbetreuungsgesetz (KiTaG) ein. Dieser ermöglicht es KiTa-Trägern, zunächst für maximal drei Jahre vom KiTaG abzuweichen, um passgenaue Lösungen vor Ort zu schaffen und neue Konzepte zu erproben.

Frederick-Tag: Christiane Staab MdL (rechts im Bild) las im Rauenberger Kindergarten Seepferdchen aus dem Kinderbuchklassiker "Fredrick" vor. Links im Bild: KiTa-Leiterin Daniela Singer.

Zu den ersten Kindertageseinrichtungen im Land, die dieses Angebot nutzen, gehört der städtische Kindergarten „Seepferdchen“ in Rauenberg. Bei einem Besuch der CDU-Landtagsabgeordneten Christiane Staab am vergangenen Donnerstag berichteten KiTa-Leiterin Daniela Singer, Fachbereichsleiterin Sandra Elzer (Stadt Rauenberg / Bildungs- und Betreuungseinrichtungen) sowie Rauenbergs 1. Bürgermeisterstellvertreterin Christiane Hütt-Berger über ihre bisherigen sehr positiven Erfahrungen.

Für Kinder, die eine intensivere persönliche Förderung benötigen, wurde eine spezielle „Willkommensgruppe“ eingerichtet, in die sie je nach Bedarf aufgenommen und betreut werden können. Um eine gezielte Förderung zu gewährleisten, ist die Gruppe auf maximal 12 Kinder beschränkt. Singer und Elzer dankten dem Gemeinderat und der Stadtverwaltung Rauenberg für die Unterstützung des Projekts.

„Mit viel Leidenschaft und Kompetenz leisten Sie hier wertvolle Arbeit für die Kinder und damit für unsere gesamte Gesellschaft. Dafür Ihnen und allen Mitarbeiterinnen ein herzliches Dankeschön“, sagte Staab. Die Bildungspolitikerin kündigte an, in Stuttgart zu klären, ob eine Landesförderung für derartige Projekte möglich sei.

Ein weiterer Anlass für Staabs Besuch im „Seepferdchen“-Kindergarten war der „Frederick-Tag“. Dieser wurde 1997 ins Leben gerufen und findet jährlich um den 20. Oktober statt, um insbesondere bei Kindern und Jugendlichen die Lust am Lesen zu steigern.

Staab las den Vorschulkindern aus dem Klassiker „Frederick“ von Leo Lionni vor, in dem die kleine Maus Frederick im Gegensatz zu seinen Artgenossen keine Nahrungsvorräte für den bevorstehenden Winter sammelt, sondern Sonnenstrahlen, Farben und Wörter, welche auch der gesamten Mäusegemeinschaft als „psychische Nahrung“ helfen, den Winter gut zu überstehen. (Text und Foto: Matthias Busse)