CDU St. Leon-Rot

Der Wald im Umbruch

Waldspaziergang der CDU Reilingen mit Andreas Sturm MdL und dem Imker Jürgen Ullrich

Waldspaziergang der CDU Reilingen mit Andreas Sturm MdL und dem Imker Jürgen UllrichWaldspaziergang der CDU Reilingen mit Andreas Sturm MdL und dem Imker Jürgen Ullrich

Am vergangenen Freitag luden die CDU Reilingen gemeinsam mit ihrem Landtagsabgeordneten Andreas Sturm und dem Neulußheimer Imker Jürgen Ullrich zu einem Waldspaziergang im Reilinger Wald ein.

Pünktlich zur vereinbarten Uhrzeit gönnte der Regen den Spaziergängerinnen und Spaziergängern eine kurze Pause, sodass sie ungestört in die Welt der Bienen eintauchen und etwas über die Natur und unser Ökosystem erfahren konnten. Das aktuelle Wetter war auch direkt Thema Jürgen Ullrichs, der seinen Zuhörern erzählte, dass das aktuelle, mäßig warme Klima nicht gut für den Honigtau sei, welcher die Grundlage verschiedener Honigsorten darstellt.

„Wenn es so richtig schwülwarm ist und man das Gefühl hat, dass gleich ein Gewitter kommt, dann ist es das perfekte Wetter für unsere Bienen.“ Aktuell sei der Sommer zu kalt für den Honig. Dies führe dazu, dass es kaum Überschuss im Honigbestand gebe. Der Honig reicht für die Selbstversorgung der Bienen, aber darüber hinaus bleibt wenig bis gar kein Überschuss, der in den Verkauf fließen könne.

Langweilig wurde es der Spaziergruppe keineswegs. Unter einer Robinie erklärte Imker Ullrich, dass diese früher häufig für Nutzholz angepflanzt wurde, heute jedoch als Bienenwaldpflanze dienlich sei. „Früher wurde die Bewaldung anders genutzt als heute, der Wald befindet sich deutlich im Umbruch.“

Interessante Fakten und Anekdoten über das Bienenleben

Der überaus interessante Beitrag des Imkers ließ seine Zuhörer den Wald aus der Sicht einer Biene kennenlernen. So erfuhren sie von ihm unter anderem, dass die maximale Lebensleistung einer einzelnen Arbeiterinnen-Biene bei 3 Gramm Honig liegt. Dies bedeutet, dass ein Pfund Honig der Lebensleistung von mindestens 200 Bienen entspricht.

Zuletzt machte Jürgen Ullrich noch auf die großen Probleme der Imker aufmerksam. „Weniger als 1% aller Imker sind heutzutage noch nebenberuflich oder gar hauptberuflich Imker. 99% aller Imker machen dies hobbymäßig.“ Dies hat seine Gründe. Das Bienensterben hat in den letzten Jahren immens zugenommen, der Marktwert des Honigs steigt und dazu geht der Pro-Kopf-Verbrauch an Honig in Deutschland zurück.

Deutschland könnte sich mit Honig selbst versorgen

Am Ende des Spaziergangs appellierte Ullrich noch an den Landwirtschaftsminister: „Da es eine politische Veranstaltung ist, habe ich auch einen kleinen Aufruf zu machen an den Landwirtschaftsminister. Ein Drittel des Honigs in Deutschland wird durch Selbstversorgung abgedeckt, zwei Drittel müssen noch immer importiert werden, überwiegend aus Asien und Südamerika. Deutschland ist ein Waldland, ich bin mir sicher, dass wir uns mit Honig selbst versorgen könnten, wenn man einige Maßnahmen ergreifen würde.“

Symbolisch übergab er Andreas Sturm ein Honigglas, das nur zu einem Drittel mit Honig gefüllt war, mit der Bitte, dies an den Landwirtschaftsminister weiterzugeben, der sich gerne bei ihm melden solle, um über das Honigproblem in der Region zu sprechen.